Der Kühlschrank schlägt uns Rezepte vor, die Haustür erkennt unser Gesicht und Roboter helfen uns beim Putzen oder in der Pflege: Hannah nimmt Sie mit auf eine Reise ins Jahr 2030. Entdecken Sie, wie ein Smart Home unseren Alltag erleichtern kann.
Sie sind heute aber früh dran! Es ist 7 Uhr am Morgen und ich habe noch gar nicht mit Ihnen gerechnet. Die Rollläden sind eben erst nach oben gefahren, der Kaffee ist frisch gebrüht und mein digitaler Assistent liest mir gerade meine Termine für den heutigen Tag vor. Doch Moment, wie unhöflich von mir. Ich stelle mich Ihnen erst einmal vor. Mein Name ist Hannah und ich lebe hier gemeinsam mit meiner Mutter, Sophie. Sie erinnern sich? Vor einiger Zeit hatte ich Ihnen das Internet der Dinge (IoT) im Jahr 2030 vorgestellt und wir haben gemeinsam eine Runde im Auto der Zukunft gedreht. Gerne zeige ich Ihnen, wie wir in Zukunft wohl wohnen und wie der Alltag in unseren Häusern und Wohnungen aussehen kann. Also, nehmen Sie sich doch eine Tasse Kaffee, ich führe Sie erst einmal kurz herum.
Mein Zuhause ist ein sogenanntes Smart Home. Davon haben Sie sicher schon gehört. Der Begriff meint, dass technische Systeme, automatisierte Verfahren sowie vernetzte Geräte eingesetzt werden, um den Wohnkomfort zu erhöhen. Auch mehr Sicherheit und eine effizientere Energienutzung spielen eine Rolle. Schon zu Ihrer Zeit war der Begriff in aller Munde – doch bis 2030 ist der Markt um den Faktor zehn gewachsen (Quelle: pwc, 2015). Wir könnten uns ein Leben ohne das Smart Home kaum mehr vorstellen, ein vernetztes Zuhause ist für uns genauso alltäglich wie für Sie Ihr Smartphone, eine Steckdose oder der Kühlschrank. Sehen Sie sich ruhig um! Sind Sie überrascht? Meine Wohnung ist vielleicht nicht das, was Sie sich vorgestellt haben: Nichts surrt, blinkt oder piept. Der Fußboden ist aus dunklem Holz, meine Möbel modern, aber sehr gemütlich – in einem Science-Fiction-Haushalt lebe ich jedenfalls nicht. Genau wie für Sie ist mein Zuhause ein Rückzugsort, an dem ich auch mal abschalten möchte.
Bitte entschuldigen Sie, aber ich muss mich ein bisschen beeilen. Ich arbeite im Cybersecurity-Zentrum und sollte heute wirklich nicht zu spät kommen – ein wichtiger Termin steht an. Bestimmt verstehen Sie, dass mir meine Privatsphäre viel bedeutet und Sie mir nicht ins Badezimmer folgen können. Doch natürlich möchte ich Ihnen keine Informationen vorenthalten. Sobald ich das Bad betrete, leuchtet schon das warme Licht auf und mein digitaler Assistent beginnt mir die Nachrichten vorzulesen. Der smarte Spiegel analysiert mein Hautbild und schlägt mir verschiedene Gesichtscremes vor, Zahnpasta bestelle ich in Sekundenschnelle per Knopfdruck nach.
Diese Funktionen sind natürlich praktisch – doch ein Smart Home ist mittlerweile viel mehr als eine technische Spielerei. Einige Geräte gab es bereits zu Ihrer Zeit, doch erst durch ihre Vernetzung zeigen sie ihren wahren Nutzen. Denn gerade indem die einzelnen Komponenten miteinander kommunizieren, erhöhen sie unsere Lebensqualität. Ich denke dabei etwa an meinen smarten Wecker, der automatisch schon die Kaffeemaschine einschaltet. Und auch die Steuerung der Systeme hat sich im Vergleich zu früher deutlich verbessert:
Schon zu Ihrer Zeit haben immer mehr Hersteller erkannt, dass sich die Technik an den Menschen anpassen muss, nicht umgekehrt. Sie erinnern sich sicherlich an den Durchbruch der Sprachsteuerung: Um Geräte nicht länger unhandlich per Tablet oder Smartphone zu bedienen, nutzten schon 2019 immer mehr Menschen Smart Speaker – das sind Lautsprecher mit digitalen Assistenzsystemen. Sie machen die Art und Weise, wie wir Geräte bedienen, deutlich intuitiver und komfortabler. Auch 2030 nutzen wir gerne noch Smart Speaker, besonders innerhalb der eigenen vier Wände. Deren Qualität hat sich weiter verbessert: Die Worte „Ich habe Sie nicht verstanden“ kenne ich nur noch von früher. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, Geräte mit bloßen Gesten zu steuern. So genügt etwa ein simples Handzeichen, um den Staubsaugerroboter zu stoppen. Viele Anwendungen müssen wir erst gar nicht mehr steuern: Sie erfassen ihr Umfeld und ahnen von selbst, was wir brauchen – oder sie passen sich automatisch unseren Gewohnheiten an. Möglich macht das die sogenannte Kontexterkennung (Context Awareness).
Ich schnappe mir noch eben meine Tasche – und los geht’s! Sie fragen, ob ich nicht meinen Hausschlüssel vergessen habe? Nein, Schlüssel brauchen wir im Jahr 2030 glücklicherweise nicht mehr. In der Tür sind smarte Kameras verbaut, die ganz einfach mein Gesicht erkennen. Auch anderen Personen kann ich dauerhaft oder nur für einen bestimmten Zeitraum Zutritt erteilen, zum Beispiel meiner Schwester oder der Hausärztin meiner Mutter. Dank dieses Systems fühle ich mich besser vor Einbrechern geschützt. Sie wissen ja, ein traditionelles Türschloss kann oft ohne großen Aufwand geknackt werden. Ein gutes Gefühl geben mir auch die Sensoren in unseren Fenstern. Versucht jemand von außen in die Wohnung zu gelangen, schlägt der Glasbruchmelder sofort Alarm. Und wenn ich wie jetzt das Haus verlasse, schließen sich die Fenster ganz von selbst.
Wie wir im Jahr 2030 zur Arbeit kommen? Ich muss Sie enttäuschen, das Beamen wurde noch nicht erfunden. Stattdessen wartet schon ein selbstfahrendes Elektroauto auf mich. Steigen Sie ein, unterwegs zeige ich Ihnen noch mehr von meinem smarten Zuhause: Sowohl die Bilder der Innen- als auch die der Außenkameras kann ich für uns auf das Display im Auto projizieren. Die Kameras dienen nicht nur dem Einbruchschutz: Meine Mutter ist schon über 80 Jahre alt und es zeigen sich erste Alterserscheinungen. Sollte sie an einem Tag schwach auf den Beinen sein, kann ich zum Beispiel Lieferroboter ganz einfach von der Arbeit aus in die Wohnung lassen, damit sie nicht mühsam zur Tür gehen muss. Privatsphäre ist auch hier das große Stichwort: Außer mir kann natürlich niemand die Bilder der Kameras sehen.
Die Kameras können noch mehr. Dank im Gehäuse integrierter Sensoren messen sie die Luftqualität, dienen als Bewegungsmelder und erkennen einen Brand oder ein Gasleck. Tritt Gas aus, öffnen sich direkt alle Fenster und die Geräte setzen den Notruf ab – eine im Zweifel lebensrettende Funktion. Andere Sensoren im Haus stellen fest, ob Leitungen defekt sind oder etwa Wasser aus der Waschmaschine läuft. Sie kontaktieren automatisch den Handwerker meines Vertrauens, noch bevor ein größerer Schaden entstehen kann.
Die Fahrt verging wie im Flug, finden Sie nicht auch? Und dabei waren wir nicht einmal per Lufttaxi unterwegs. Nun muss ich Sie jedoch kurz alleine lassen. Mein Termin im Cybersecurity-Zentrum ist streng vertraulich, das verstehen Sie sicherlich. Schauen Sie sich doch ein wenig hier im Geschäftsviertel um. Wenn Sie Hunger haben, lohnt sich der Besuch des neuen Bistros gleich nebenan. Gerade die vegetarischen Gerichte sind ein Traum: Obst und Gemüse dafür werden in den zahlreichen Dachgärten produziert, die es mittlerweile auf vielen Häusern gibt. Urban Farming versorgt uns Stadtbewohner nicht nur mit frischen Lebensmitteln, sondern macht auch viel Spaß. So kommen wir auch mit den Nachbarn in Kontakt.
Ganz allgemein ist unsere Gesellschaft viel umweltbewusster geworden, was mich persönlich sehr freut. Politik, Wirtschaft, Konsumenten – nicht zuletzt aufgrund der schlechten Luft in den Städten haben alle erkannt, dass wir etwas verändern müssen. Fast jedes geeignete Haus hat deshalb mittlerweile eine Solaranlage auf dem Dach. Auch intelligente Stromzähler, sogenannte Smart Meter, gehören zur Grundausstattung jeder Wohnung. Sie zeigen uns, welche Geräte wann besonders viel Energie verschlingen. Auch Heizung und Klimaanlage passen sich nicht nur an unsere Gewohnheiten an, sondern berücksichtigen zugleich die Außentemperatur oder das offene Fenster. Dank smarter Geräte können wir bis zu 30 Prozent Energie einsparen. Klar, dass das auch den Geldbeutel freut.
So, das Meeting ist schon vorbei. Ich hoffe, Sie hatten die Gelegenheit das ausgezeichnete Bistro auszuprobieren. Lassen Sie uns doch zurück nach Hause fahren. Dort kann ich problemlos weiterarbeiten und Sie haben derweil noch einiges zu entdecken. Auf dem Weg sollten wir nur noch kurz am Biomarkt Halt machen. Ich habe meine Schwester und meinen Neffen für heute Abend zum Essen eingeladen und möchte noch meine Lebensmittel abholen. Die fehlenden Zutaten für die Gemüselasagne hat mein smarter Kühlschrank bereits auf eine virtuelle Einkaufsliste gesetzt, welche an den Supermarkt gemeldet wird. Das Paket mit den Lebensmitteln kann ich mir liefern lassen oder hole es wie heute selbst ab.
Auch wenn Onlineshopping natürlich weit verbreitet ist, schlendere ich gerne mal durch die Läden und lasse mich inspirieren. Einkaufen fühlt sich für mich dadurch nicht länger wie eine lästige Pflicht an. So geht es uns mit vielen typischen Haushaltsaufgaben. Im Jahr 2030 müssen wir diese nicht mehr zwingend selbst erledigen und gewinnen so mehr Zeit für Dinge, die uns tatsächlich am Herzen liegen. Sicherlich haben auch Sie schon Rasenmäher- oder Staubsaugerroboter gesehen. Die können heute aber noch viel mehr: Ist es draußen warm, gießen sie die Blumen, drinnen wischen sie den Boden, putzen die Fenster und stauben ab. Anders als ich, sind die Roboter dabei jeden Tag hochmotiviert. Also warten Sie nur ab: Wenn wir Zuhause ankommen, ist alles blitzblank, die Wäsche schon gewaschen, getrocknet und sogar zusammengelegt.
Da sind wir auch schon wieder. Sehen Sie, die Haustür hat mich bereits erkannt und öffnet sich für uns. Nehmen Sie gerne auf dem Sofa Platz, im Kühlschrank finden Sie eine große Auswahl an Smoothies und Limonaden. Ich muss noch eben an einer Videokonferenz teilnehmen. Was 2019 schon einigermaßen gut funktioniert hat, ist jetzt noch besser. Die smarten Lautsprecher im Wohnzimmer fangen ausschließlich meine Stimmfrequenz ein und blenden sämtliche Hintergrundgeräusche oder –stimmen aus. Das Video wird ruckelfrei in 8K übertragen und eine smarte Kamera blendet den Hintergrund – je nach Privatsphäre-Einstellung – aus. Es muss ja schließlich nicht jeder meiner Kollegen wissen, wie mein Wohnzimmer aussieht. So, ich bin in einer Stunde wieder für Sie da. Fühlen Sie sich bitte wie Zuhause.
Die Konferenz hat ein bisschen gedauert, doch jetzt bin ich wieder ganz für Sie da. Allmählich sollte ich mich an die Vorbereitungen für heute Abend machen. Folgen Sie mir zur Kücheninsel. Ich koche liebend gerne, besonders dank meiner smarten Helfer. Der Kühlschrank erkennt nicht nur, welche Lebensmittel nachbestellt werden müssen, sondern auch, wann welches Produkt abläuft. Darauf basierend schlägt er mir leckere und abwechslungsreiche Rezepte vor. Heute Morgen hat er mir signalisiert: Die Auberginen und die Paprika sind gemäß ihres Reifegrads am Wochenende wohl nicht mehr genießbar. Also gibt’s heute die Gemüselasagne. Lebensmittelabfälle kann ich so fast vollständig vermeiden. Legen wir los! Ich signalisiere schnell dem Kühlschrank, dass wir mit dem Kochen beginnen. Schon startet automatisch der Ofen – natürlich im richtigen Programm. In mein Blickfeld wird das entsprechende Anleitungsvideo meiner Lieblingsköchin projiziert. So kann wirklich nichts schief gehen.
Wie ich meine Freizeit sonst gerne verbringe? Nach einem anstrengenden Tag erhole ich mich nur zu gerne auf der Couch. Das Feierabendszenario stellt sich ein, taucht den Raum in warmes Licht, fährt die Rollläden herunter und spielt entspannte Musik – ganz nach meinem Geschmack. Ich kann mir auf der smarten Tapete einen Film ansehen oder lese darauf einen Roman. Ist mir einmal nach mehr Action, spiele ich auch gerne ein Virtual-Reality-Game auf der Konsole. Kaum habe ich mir die VR-Brille aufgesetzt, kann ich mich mit Freunden in einer atemberaubenden 3D-Welt treffen und mit ihnen Abenteuer erleben. Doch keine Bange, natürlich treffen wir uns weiterhin auch persönlich im Café. Ganz wie früher.
Bevor Sie gehen, sollten Sie unbedingt noch meine Mutter kennenlernen. Ich hatte es angesprochen: Gesundheitlich geht es ihr nicht ganz so gut und sie vergisst schon mal den einen oder anderen Termin. Vielleicht wissen Sie, dass sich zu Ihrer Zeit vor allem jüngere Menschen für ein Smart Home begeistern konnten. Mittlerweile haben auch ältere Generationen längst erkannt, dass ihnen die vernetzten Funktionen Vorteile bieten. So können sie deutlich länger in den eigenen vier Wänden leben statt in einem Pflegeheim – was neben emotionalen und finanziellen auch gesundheitliche Vorteile hat, wie verschiedene Studien belegen. Statt eines Umzugs waren also nur wenige Handgriffe unseres Smart Home-Beraters notwendig. Die Installation zusätzlicher Anwendungen ist heute glücklicherweise einfacher und kostengünstiger denn je. Aufgrund des gesellschaftlichen Wandels ist das auch dringend notwendig: Wussten Sie, dass es weltweit immer mehr ältere Menschen geben wird?
Trotz der anfänglichen Skepsis ist meine Mutter dankbar für die Technik in unserer Wohnung. Natürlich haben wir nicht in jedem Raum auffällige rote Notfallknöpfe installiert – die wären Ihnen längst aufgefallen. Stattdessen laufen auch die Anwendungen aus dem sogenannten Smart Health-Bereich eher gesichert im Hintergrund ab. Sehen Sie den hellen Sessel in der Ecke? Ein Klassiker aus dem Jahr 2005 – erweitert um zahlreiche Sensoren, die etwa Atmung und Puls messen. Auch der Teppich auf dem Parkett ist mehr als eine Dekoration. Bemerken die enthaltenen Drucksensoren einen Sturz, schlagen sie Alarm. Den empfange ich über mein smartes Armband und ich kann innerhalb kürzester Zeit Hilfe rufen. Erkennen die Sensoren eine schwere Auffälligkeit, wird der Notruf sogar ganz automatisch verständigt. Ähnlich funktioniert die Matratze meiner Mutter: Sie analysiert nicht nur ihren Schlaf, sondern meldet auch, wenn am Morgen das Bett nicht verlassen wird. Ihr smartes Armband misst zudem Gesundheitswerte wie Blutdruck, Puls oder Blutzucker und leitet Auffälligkeiten an den Hausarzt weiter. Auch hier achten wir natürlich darauf, dass niemand sonst die Daten einsehen kann. Da Privatsphäre im Smart Health-Bereich besonders wichtig ist, werden die Daten über speziell gesicherte Kommunikationswege versandt.
Viele der Funktionen basieren auf Künstlicher Intelligenz. Die Geräte verstehen nach und nach die Alltagsgewohnheiten meiner Mutter und bemerken Abweichungen. Das System weiß etwa, wie lange sie normalerweise spazieren geht – kommt sie deutlich später nach Hause, erhalte ich eine Meldung. Glauben Sie mir, das ist ungemein beruhigend. Der digitale Assistent erinnert meine Mutter zudem an ihre Arzttermine; die smarte Haustür daran, bei kaltem Wetter eine Jacke anzuziehen. Sehen Sie die kleine Holzbox im Flur? Im Grunde ist das ein kleiner Roboter, der morgens an die Einnahme von Tabletten erinnert und diese direkt in der richtigen Dosierung ausgibt. Sollte sich die Situation verschlechtern, könnten wir uns auch einen unterstützenden Pflegeroboter vorstellen.
Über einen Punkt haben wir noch nicht gesprochen. Wie steht es um den Schutz unserer Privatsphäre, wenn derart persönliche Daten gesammelt werden? Keine Frage, ich verstehe Ihre Sorge. Sensoren, Mikrofone, Kameras: Alles ist miteinander vernetzt und unser Zuhause steht durch Funktionen wie den automatischen Notruf auch mit der Außenwelt in Verbindung. Das macht uns auf gewisse Weise angreifbar. Was wir jedoch im Hinterkopf behalten müssen: Ein Smart Home macht unser Leben nur dann einfacher, wenn die Geräte anhand gesammelter Daten lernen und sich an uns und unsere Gewohnheiten anpassen können. Ohne diese Informationen wäre das Zuhause schlichtweg nicht smart.
Gerade Zuhause ist es aber natürlich wichtig, dass wir uns sicher fühlen. Ungeschützte Smart Home-Geräte können das Ziel von Angreifern werden, die unsere Daten stehlen und missbrauchen könnten. Dabei geht es nicht nur um Bezahl- und Gesundheitsdaten, sondern auch um Kameraaufnahmen oder den Zutritt zur Wohnung. Um uns davor zu schützen, sollten wir verschiedene Vorkehrungen treffen. Ich selbst achte beim Kauf von Smart Home-Geräten etwa auf ein entsprechendes Sicherheitslabel. Dieses zeigt mir das Sicherheitslevel des Geräts an und damit, wie gut meine Daten geschützt werden können. Es hat einige Jahre gedauert, bis sich Hersteller und Politik auf ein einheitliches und vor allem aussagekräftiges Label einigen konnten. Doch mittlerweile gibt es klare Regeln sowie Prüfstellen, die die Einhaltung der Sicherheitsvorgaben prüfen.
Was macht ein solches gut abgesichertes Gerät aus? Es enthält zunächst einmal einen sogenannten hardwarebasierten Sicherheitschip, der durch integrierte Sicherheitsfunktionen, Verschlüsselung und Authentifizierungstechnik nicht ohne Weiteres überlistet werden kann. So sind die Daten wie in einem Tresor geschützt. Wichtig ist mir auch, dass meine Daten möglichst anonymisiert gesammelt werden. So können auch im Falle eines Datenlecks keine Rückschlüsse auf mich als Person gezogen werden. Manchmal geht das allerdings nicht, denken Sie etwa an die Gesundheitsdaten, die dem Arzt übermittelt werden. Diese werden deshalb über besonders gesicherte Kommunikationswege versandt.
Seriöse Hersteller sind zudem transparent. Ich kann mich stets darüber informieren, wohin meine Daten fließen und wer sie verarbeiten kann – zum Beispiel eben der Arzt. Auch kann ich jederzeit die Löschung meiner Daten beantragen. Trotz allem muss uns jedoch klar sein: Wollen wir in einem vernetzten Zuhause leben, müssen wir uns von absoluter Sicherheit der Daten verabschieden. Ich persönlich habe mich dazu entschieden, dieses Risiko aufgrund der Vorteile für mich und für meine Mutter in Kauf zu nehmen.
So, der Ofen leuchtet, die Lasagne ist fertig. Auch meine Schwester und mein Neffe sollten jeden Augenblick in der Wohnung stehen. Und was sagen Sie zu unserem Smart Home? Sind Sie überrascht? Ich muss sagen: Ein Zuhause ohne intelligente Geräte kann ich mir kaum mehr vorstellen. Wohnen im Jahr 2030 fühlt sich komfortabel an, schont die Umwelt und bietet ein hohes Maß an Sicherheit. Und eines hat sich trotzdem nicht geändert: Mein Zuhause ist ein Rückzugsort zum Wohlfühlen – nur eben ein bisschen intelligenter als früher.
Letzte Aktualisierung: März 2019